Kriege um Wasser im 21. Jahrhundert - Die Vertreibung eines Gespenstes

Lassen sie sich nicht einschüchtern von ein paar platten Thesen, die von irgendwelchen "Experten" zum Thema Trinkwasser in den "Qualitätsmedien" abgegeben werden.

"Es gibt genug Wasser auf der Welt. Es wird auch 2050 reichen, wenn 10 Milliarden Menschen auf der Welt leben. In allen Gegenden der Erde, in denen wir mit Wasser vernünftig umgehen, haben wir genug." Das war die Kernaussage von Asit Biswas auf der Weltwasserkonferenz 2009 in Stockholm. Der bereits hochdekorierte indische Direktor des Wassermanagment-Instituts für die Dritte Welt mit Sitz in Mexiko bekam dieses Jahr für seine Arbeit einen Preis in Schweden. Er ist ein Querdenker in der Szene und ärgert sich darüber, dass auf solchen Zusammenkünften seit 20 Jahren immer "derselbe alte Kram" ("the same old stuff") zum Besten gegeben wird. Das Problem liegt seiner Ansicht nach auf der politischen Ebene. Es fehlt in vielen Ländern an Rahmenplänen für bedeutende wassersparenden Veränderungen. Klüngelwirtschaft und Korruption verhindern einen Durchbruch.

Querdenken ist oberste Bürgerpflicht, damit wir endlich von der Stelle kommen und die Probleme lösen, statt sie nur jeden Tag neu zu beschreiben. Das Biowasserstoff-Konzept ist auch für die Lösung der Trinkwasserfrage allererste Wahl. Wir werden demnächst ein Themenheft zu diesem Thema auflegen und es schrittweise ergänzen. Haben sie bitte Verständnis dafür, dass wir eingehende kritische Lesermeinungen zum Thema Landwirtschaft und Trinkwasser nicht individuell beantworten. Das Themenheft "Biowasserstoff und Süßwasser" wird unserer Meinung nach alle bestehenden Zweifel ausräumen können.

Ein wachsames Auge sollten wir darauf haben, wer an der Quelle unseres Trinkwassers sitzt. Weltweit werden heute ca. 8 Prozent des Verbrauchs von privaten Unternehmen kontrolliert. Das klingt zunächst harmlos. Dennoch sollten wir es nicht zulassen, dass einige wenige Firmen die Kontrolle über das Wasser weltweit übernehmen. Beobachten Sie die weitere Entwicklung genau.

Für bedenklich halten wir die in Australien und in den USA begonnene Einspeisung von gereinigtem Abwasser in die Grundwasserleiter großer Städte. Es ist höchst zweifelhaft, ob die heutige Reinigungs- und Analysetechnik für Schadstoffe im Wasser bereits soweit ist, dass eine langfristige Gefährdung für die Bevölkerung ausgeschlossen werden kann. Bei Umsetzung der landwirtschaftlichen Komponente des Biowasserstoff-Konzeptes kommt es auch zu einer drastischen Reduzierung des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft (Stichwort Tröpfchen-Bewässerung) und an den Küsten zu einem großen Angebot von entsalztem Meerwasser. Deshalb sind Maßnahmen "der letzten Stunde", wie die Nutzung von Abwasser für Trinkzwecke vollkommen überflüssig.

Einige Anregungen finden sie auch in dem vielleicht besten Buch zu diesem Thema von Fred Pearce. Es hat den Titel: "Wenn die Flüsse versiegen".

Lassen sie sich überraschen und bis bald.

 

Torsten Pörschke

 

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Design: ibris • Aktualisiert 25.01.2013